Hamburg und Volkswagen vereinbaren strategische Mobilitätspartnerschaft
von David Nowak (Kommentare: 0)
Gemeinsam an innovativen Lösungen im Sinne der Umwelt arbeiten
Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, und Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Hansestadt, haben heute im Kaisersaal des Hamburger Rathauses eine Grundsatzvereinbarung („Memorandum of Understanding") unterzeichnet. Urbane Mobilitätskonzepte und Intermodalität, Verkehrssteuerung und -management, autonomes Fahren und Parken, innovative Fahrzeugkonzepte und alternative Technologien sowie Luftreinhaltung sind Eckpfeiler der Partnerschaft. Für den Volkswagen Konzern ist die Partnerschaft ein weiterer Baustein seiner neuen Strategie „TOGETHER 2025", für Hamburg ist sie ein wichtiger Schritt im Rahmen seiner Strategie zur Entwicklung Intelligenter Verkehrssysteme und der Bewerbung um den ITS-Weltkongress im Jahr 2021.
Olaf Scholz, Erster Bürgermeister: „Wir in Hamburg wollen die Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger sicherstellen. Zugleich wollen wir dafür sorgen, dass der Verkehr in unserer Stadt sauberer, leiser und sicherer wird. Das lässt sich nur durch technischen Fortschritt erreichen. Dazu brauchen wir den Ideenreichtum und Erfindergeist der deutschen Industrie und suchen die Kooperation mit führenden Unternehmen wie Volkswagen. Wir reichen jedem die Hand, der mit uns an modernen Mobilitätslösungen arbeiten will, im Personenverkehr genauso wie im Güterverkehr. Wer innovative Mobilitätskonzepte und digitale Technologien erproben will, um die Lebensqualität in Städten zu verbessern, findet in Hamburg einen verlässlichen Partner. In unserer Stadt gibt es ein besonders innovationsfreundliches Klima, und die Zusammenarbeit mit Volkswagen wird dazu einen weiteren Beitrag leisten. Mein Anspruch ist: Was hier erfunden wird, muss auch hier ausprobiert werden. Made in Germany – tested in Hamburg."
Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG: „Mobilität bleibt ein Grundbedürfnis – auch im digitalen Zeitalter. Immer neue Verzichtsappelle oder Verbote werden nicht ans Ziel führen. Es geht vielmehr um intelligente Konzepte, damit das Automobil Teil der Lösung und nicht länger Teil des Problems sein wird. Es geht darum, Denkbarrieren zu überwinden, Innovationen gemeinsam voranzutreiben und Dinge einfach mal zu machen, statt darauf zu warten, dass andere es tun. Der Innovationsstandort Hamburg hat bereits eine Vorreiterrolle in zukunftsweisenden Themen wie Digitalisierung und der Intelligent Transport Systems-Strategie eingenommen. Mit unserer Expertise und unseren Ideen wollen wir dazu beitragen, dass Hamburg zur Modellstadt für intelligenten Verkehr wird."
Die heute geschlossene Vereinbarung ist Ergebnis eines bereits vor einem Jahr begonnen Dialogs des Senats mit dem Volkswagen Konzern und des Automobilgipfels zur E-Mobilität der Bundesregierung im Februar. Im Zeitalter der Digitalisierung und Sharing Economy sind Lebensstile, Konsumverhalten und Mobilitätsbedürfnisse der Bürger im Wandel. Dies führt zu neuen Anforderungen sowohl an Fahrzeughersteller, Verkehrs- und Transportunternehmer als auch an die städtische Infrastruktur und Verkehrsplanung. Beide Partner wollen durch einen integrierten Ansatz intelligente und maßgeschneiderte Mobilitätslösungen sowohl zum individuellen Personentransport als auch zum Güterverkehr zum Einsatz bringen. Im Fokus der Partnerschaft stehen Kernthemen der urbanen Mobilität der Zukunft mit dem Ziel, die individuelle Mobilität der Bürger nachhaltig zu ermöglichen. Neue Mobilitätschancen werden sich durch zukunftsweisende Innovationen sowie ein breites Angebot kundenorientierter Mobilitätsdienstleistungen ergeben und sind Schwerpunkte, um die Mobilitätsangebote für die Menschen in der Stadt zu verbessern. Dabei will der Volkswagen Konzern als einer der führenden Mobilitätsanbieter und kompetenter Partner für den Erfolg der strategisch wichtigen Initiativen der Stadt wie z.B. zur Luftreinhaltung und bei der Umsetzung der ITS („Intelligent Transport Systems")-Strategie des Hamburger Senates mitarbeiten. Mit der Strategie soll der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik und innovativen Technologien im Verkehrsbereich, die Erhöhung der Verkehrssicherheit, Verlässlichkeit und Effizienz im Verkehr sowie die Senkung verkehrsbedingter Emissionen gefördert werden.
Um das gemeinsame Ziel einer verbesserten Luftqualität und emissionsfreier Mobilitätslösungen zu erreichen, haben die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH und die Hamburger Hochbahn AG im vergangenen Monat mit der Volkswagen-Tochter MAN einen intensiven Austausch bei der Entwicklung von E-Bussen beschlossen.
Der Volkswagen Konzern und Hamburg haben sich zudem gemeinsam erfolgreich um das EU-Förderprojekt „mySMARTlife" beworben. In diesem Rahmen wird der Volkswagen Konzern unter anderem im Bezirk Bergedorf verschiedene „Mobility Sharing"-Konzepte, wie beispielsweise Anwendungsfälle im Bereich Mikromobilität, „Community Car" und innovative urbane Logistiklösungen als Pilotprojekte anstoßen.
Die Bundesregierung sieht Hamburg als ein mögliches Testfeld für autonomes Fahren und hat das Förderprogramm „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland" aufgelegt. Hamburg und der Volkswagen Konzern streben dazu an, in der Mobilitätspartnerschaft ein gemeinsames Förderprojekt durchzuführen.
Weitere gemeinsame Projekte werden in den nächsten Monaten entwickelt. Die heute unterzeichnete Vereinbarung verpflichtet die Partner weder zu einer Exklusiv-Partnerschaft noch zu finanziellen Verpflichtungen.
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